Lorenzen gehörte bis 1817 zur Pfarrei Tegernheim; so notiert bereits die Visitation von 1508. Die Diözesanmatrikel von 1665 zählen zu dieser Pfarrei auch eine „capella S. Laurentii zu Zeidldorf am Regen“ – gemeint ist Lorenzen. Wegen der großen Entfernung wurde die damals 40 Seelen zählende Gemeinde schließlich umgegliedert – der jetzige Kirchenbau des 18. Jahrhunderts hatte sicher einen oder mehrere Vorgänger. Das gotische Sakramentshäuschen an der inneren Südwand der heutigen Sakristei erinnert an eine frühere Kirche in Lorenzen. Vielleicht bestand „die uralte Kapelle in Lorenzen“, von der in der Chronik erzählt wird und in der am 9.7.1140 ein Tauschhandel zwischen Abt Erbo von Prüfening und Herzog Leopold von Bayern besiegelt wurde, aus Sakristei und Altarraum der heutigen Kirche.
Heute birgt der Kirchenbau mit dem eingezogenen Chor, der halbrund schließt, einen neuromanischen Choraltar mit einem von 1900 (Kunstmaler Gagermeier) stammenden Altarbild, frankiert von den Figuren des hl. Aloisius und des hl. Antonius. Die ebenfalls neuromanischen Seitenaltäre zeigen Bilder der Muttergottes mit dem Jesus-Kind (links) und des hl. Sebastian (rechts). An der Nordwand über dem Ausgang steht die wertvolle Holzfigur des hl. Laurentius aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts; gegenüber, an der Südwand, befindet sich eine barocke, gekrönte Madonnenfigur. Die Emporenbrüstung zieren Halbreliefs der vier Evangelisten. 1888 war eine (inzwischen wieder entfernte) Kanzel eingebaut worden; 1899 eine neue Orgel (die alte wurde nach Oppersdorf transferiert). Bei. der damaligen Innenrenovierung erfolgte auch der Einbau der jetzigen neuromanischen Holzdecke (Fa. Hegerl, Hainsacker). Die äußerlich einfache Kirche mit ihrem spitzen Turm (von 1860) wurde 1957 und 1983 grundlegend renoviert.
Text von Prof. Dr. Konrad Baumgartner aus dem Kunstführer Hainsacker aus der Reihe Kleine Kunstführer des Verlages Schnell und Steiner